Der Mammutstosszahn von Ballwil – Das Original!

Es war einmal vor 85’000 Jahren….

Edgar Wirz, ein Baumaschinist in der Kiesgrube Unterhöhe in Ballwil, fand 2006  in äusserst glücklichen Umständen ein gut erhaltender und schön geformter Mammutstosszahn. Der Fund erzeugte eine bemerkenswerte Resonanz bei den Medien. Nach einer professionellen Ausgrabung durch die Archäologie Luzern wurde er konserviert und der Bevölkerung präsentiert.

Das Relikt aus der Eiszeit

Nach 85’000 Jahren in der Dunkelheit des eiszeitlichen Schotters erblickt der Mammutstosszahn erneut das Licht.

Eine Aufgabe der Archäologie

Archäologische und somit auch paläontologische Funde von wissenschaftlichem Wert sind Eigentum des Kantons. Die Kantonsarchäologie Luzern ist mit der fachgerechten Bergung, der Konservierung und Aufbewahrung der Fundgegenstände betraut. Der Fund wurde daher der Kantonsarchäologie gemeldet. Der stv. Kantonsarchäologe Ebbe Nielsen hat die Ausgrabung organisiert.

Als erstes musste die Fundstelle vor Steinschlag gesichert werden. Ein alter Stahlbock, der zur Grobabsiebung von Wandschotter benötigt wurde, wurde als Absicherung der Grabungsstelle über den Stosszahn gelegt.

Grabungstechniker Niklaus Schärer begann unverzüglich mit der Freilegung. Schicht für Schicht wurde abgetragen. Nach der Freilegung  wurde der Mammutstosszahn vermessen und fotografiert.

Konservierung für die «Ewigkeit»

Stück um Stück wurde der Stosszahn eingegipst und für den Transport bereit gemacht. Obwohl der Fund vergleichsweise gut erhalten war, war eine sofortige Konservierung unabdingbar. Der Stosszahn wurde am 4.12.2006 in die Paläowerkstatt in Goch (Deutschland) gebracht.

«Er ist ein besonders schöner und weisser Zahn»

Susanne Henssen, Geschäftsführerin der Paläowerkstatt in Goch, nahe der holländischen Grenze.

Weil der Zahn mit seinen rund 85’000 Jahren relativ jung war, war er nicht versteinert. Der Zahn musste mit einer weichen Bürste bearbeitet werden. Der Zahn blieb mehr als ein Jahr in der Paläowerstatt. „Die Konservierung braucht viel Zeit, Eile ist hier fehl am Platz“, so Susanne Hennssen. Der Mammutstosszahn lag in einer beheizten Wanne mit flüssigem Wachs. „Dieses ersetzt das Wasser im Zahn und stabilisiert ihn.“

Tag der offenen Ausgrabung

Der Stosszahn wurde zum «steilen Zahn»

Das Interessen der Medien war gigantisch. Den Fantasien der Journalistinnen und Journalisten waren keine Grenzen gesetzt.